Würzburg feiert die Feste, wie sie fallen. Und in Würzburg fallen die Feste oft: Vom Weinstrand über das Weindorf bis zur Weinparade lassen die geselligen Würzburger keine Gelegenheit aus. Das spricht auf jeden Fall für offene Einwohner, eine gemütliche Atmosphäre und natürlich nicht zuletzt für hervorragenden Wein.
Würzburg punktet in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel hat die Stadt die perfekte Größe: Alle spannenden Sehenswürdigkeiten liegen relativ dicht beieinander, ohne dass einem der Ort dabei klein vorkommt und überall locken hübsche Cafés zur wohl verdienten Pause. Die Gastronomieszene zeigt sich in Würzburg unerwartet hip und bietet beispielsweise vegane Schnellrestaurants, was vielleicht auch an Würzburgs Profil als beliebte Studentenstadt liegt. Aber die beste Stimmung herrscht immer noch in den traditionsreichen Weinstuben und Biergärten.
Es verwundert nicht, dass Würzburg ganze Scharen an Touristen anzieht, denn es ist ausgesprochen schön hier. Die Mainmetropole liegt idyllisch in einem grünen Talkessel, während ein breiter Strom gemächlich durch die romantische Kulisse fließt. Eine der ersten Hotspots, der von den Touristen angesteuert wird, ist die barocke Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, die von der UNESCO zum einheitlichsten und außergewöhnlichsten aller Barockschlösser erklärt wurde.
Der nächste Punkt der Liste ist meist die Alte Mainbrücke, die an die Karlsbrücke in Prag erinnert und zudem das Wahrzeichen Würzburgs ist. Das im 12. Jahrhundert begonnene Bauwerk war bis Ende des 19. Jahrhunderts der einzige Flussübergang des Ortes. Die Menschen lehnen entspannt an der Brüstung und genießen die malerische Aussicht bei anregenden Gesprächen, dezenter Hintergrundmusik und einem Schoppen Wein.
Eine der Hauptattraktionen Würzburgs ist kein historisches Gebäude, sondern ein einzigartiger Geschmack: der Wein. Der Anbau der Rebe hat in der Region eine lange Tradition: Seit dem 3. Jahrhundert wird in diesem Gebiet Wein kultiviert. Frankenwein wird international geschätzt und unterliegt bereits seit dem Mittelalter strengen Reinheitsgeboten. Aber auch Spaziergänge durch die weitläufigen Weinhänge und satten Täler mit ihren stolzen Burgen sind ein unvergessliches Erlebnis. Im Herbst zum Sonnenuntergang findet hier ein regelrechtes Farb-Feuerwerk statt, das man so schnell nicht wieder vergisst.
Von den Hängen der Weinberge bietet sich dem Besucher ein unvergleichlicher Blick auf Würzburg und seine Sehenswürdigkeiten. Besonders die beeindruckende Marienkapelle sticht hervor, ein gotischer Sakralbau mit leuchtend rotem Turm. Auch der Dom, eine der größten romanischen Kirchen Deutschlands, ist dank seines Doppelturms und eindrucksvoller Höhe aus der Entfernung problemlos zu erkennen. Es gibt aber auch viele kleinere Perlen in der Würzburger Altstadt, für die sich auch der Bummel durchs Zentrum lohnt, beispielsweise für das Falkenhaus mit seiner strahlenden Rokokofassade.
Vor etwa 3 000 Jahren bauen die Kelten im Gebiet des heutigen Würzburgs eine Schutzburg zu ihrer Verteidigung. Im 7. Jahrhundert ist erstmals von einem Ort namens „Wirziburg“ die Rede. Der Name soll „Stadt auf dem wirzi“ bedeuten, wobei Wirzi der Begriff für eine kräuterreiche Gegend ist. Aber das ist nur eine von vielen Theorien zur Bedeutung des Stadtnamens. Würzburg wird sehr früh zum Herzogsitz erklärt und bald darauf zum Bischofssitz. Die Stadt erlangt wirtschaftliche, geistliche und kulturelle Bedeutung, die bis zur beginnenden Industrialisierung anhält.
Als Friedrich Barbarossa 1156 in Würzburg heiratet, verleiht er dem Bischof Herzogswürde, wodurch er zum Fürstbischof wird und fortan alle Macht der Stadt in seinen Händen hält. Anfang des 15. Jahrhunderts entsteht die Hohe Schule, eine Vorläuferin der Universität, die im Laufe ihrer langen Geschichte zahlreiche Gelehrte und sogar Nobelpreisträger hervorbringt. Wilhelm Conrad Röntgen beispielsweise, der bei seiner Arbeit an der Universität die später nach ihm benannten Strahlen entdeckt. Ab 1814 kann Würzburg seinen Rang sogar noch steigern, nachdem es Bayern zugeordnet, zur Nebenresidenz des Königshauses und zum Geburtsort deutscher Könige wird.
Reizvoll an Würzburg ist nicht nur seine angenehme Ausstrahlung, sondern der Umstand, dass es sich um einen starken Wirtschaftsstandort handelt, aber keine Industrie sichtbar ist. So bleibt die Idylle erhalten und die Stadt ist trotzdem der Zukunft zugewandt, denn die Region Würzburg zählt zu den wirtschaftsstärksten des Landes und gleichzeitig zu den Orten, denen der Zukunftsatlas sehr hohe Zukunftschancen zuordnet. Die Gesundheits- und Sozialbranche zählt zu den wichtigsten Wachstumsbranchen in Würzburg.
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