Pathologie

Pathologie

Die Fachrichtung rund um die Krankheitslehre

 

Definition der Pathologie

Die Pathologie ist ein Teilbereich der Medizin und beschäftigt sich mit den abnormen und krankhaften Vorgängen und Zuständen von Menschen und deren Ursachen. Sie ist verwandt mit der Anatomie, der Pathophysiologie und der Zytologie. 

Im übertragenen Sinne wird der Begriff auch für eine pathologische Abteilung oder ein pathologisches Institut verwendet.

Hintergrund der Pathologie

Der Begriff Pathologie leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „Lehre von den Leiden“. Der Fachbereich geht in seiner heutigen Form auf den italienischen Forscher Giovanni Battista Morgagni zurück, der Mitte des 18. Jahrhunderts ein fünfbändiges Werk zum Thema Krankheitsursachen verfasste, somit den Grundstein für die wissenschaftlichen Forschungen legte und insbesondere als Begründer der pathologischen Anatomie gilt.

Bereits im Altertum, namentlich in Ägypten und Griechenland, wurden Leichenöffnungen durchgeführt, die allerdings damals noch hauptsächlich der anatomischen Bildung dienten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Berlin das erste pathologische Institut Deutschlands errichtet und sein Gründer, Rudolf Virchow, machte die Zellularpathologie bekannt. Sie untersuchte erstmals pathologische Veränderungen auf der Ebene von Körperzellen und ist Bestandteil des heute gültigen Krankheitskonzepts.

Aufgabenfelder der Pathologie

Die allgemeine Pathologie untersucht die Herkunft (Ätiologie), die Entstehungsweise (Pathogenese), die Verlaufsform und Auswirkungen von Krankheiten inklusive der jeweiligen Vorgänge im Körper. Sie beschäftigt sich unter anderem mit

  • Anpassungsreaktionen
  • Tumoren
  • Kreislaufstörungen
  • Entzündungen
  • Immunpathologie
  • Nekrose

Die spezielle Pathologie dagegen beschreibt Krankheiten der Organe anhand makroskopischer, mikroskopischer, elektronenmikroskopischer, immunhistologischer und molekularpathologischer Befunde. Das betrifft unter anderem

  • Herzerkrankungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Verdauungstrakt und Leber
  • Gallenwege und Bauchspeicheldrüse
  • Nierenkrankheiten und ableitende Harnwege
  • Geschlechtsorgane
  • Skeletterkrankungen
  • Erkrankungen des zentralen Nervensystems

Die Arbeit der Pathologie ist ein relevanter Bestandteil der Diagnoseerstellung und damit bedeutend an einer Therapieentscheidung beteiligt. Die Pathologie stellt nicht nur Diagnosen auf, zu ihrem Anwendungsgebiet zählt auch die Prüfung und gegebenenfalls Bestätigung einer bereits aufgestellten Diagnose. In diesem Sinne dient die Pathologie der Qualitätssicherung der Medizin im Allgemeinen und der Arbeit der Ärzte im Speziellen, denn genau hier fallen beispielsweise übersehene Metastasen auf. 

Tätigkeitsbereich der Pathologie

Zu den Hauptaufgaben der Pathologie gehört die Betrachtung von histologischen Präparaten unter dem Mikroskop. Der Fachbereich unterscheidet hierbei

  • Makroskopische Pathologie: Beschäftigt sich mit krankhaften Veränderungen, die man mit bloßem Auge sehen kann, etwa bei einer Sektion
  • Mikroskopische Pathologie: Behandelt krankhafte Veränderungen, die nur mit dem Mikroskop oder dem Elektronenmikroskop zu erkennen sind

So ist das Mikroskop das wichtigste Arbeitsinstrument der Pathologie. Je nach Organ und Aufgabenstellung werden diese Proben auf verschiedene Art und Weise vorbereitet und bearbeitet. So können sie beispielsweise fixiert, geschnitten, gefärbt oder eingebettet werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten. Darüber hinaus lässt sich die Pathologie in unterschiedliche Schwerpunkte gliedern:

  • Pathophysiologie – krankhaft veränderte Körperfunktionen
  • Pathobiologie – krankhaft veränderte molekulare Abläufe
  • Patholog. Anatomie – krankhaft veränderte Morphologie des Körpers
  • Neuropathologie – Pathologie des Nervensystems
  • Hämatopathologie – Pathologie des blutbildenden Systems
  • Tumorpathologie – Pathologie von Krebserkrankungen
  • Dermapathologie – Pathologie der Haut
  • Fetal- und Neonatalpathologie

Berufsaussichten der Pathologie

In den meisten Fällen sind Pathologen in Rehakliniken und Krankenhäusern zu finden. Insbesondere an Universitätskliniken ist die Pathologie auch in die Ausbildung ärztlichen Nachwuchses und die Forschung eingebunden. Der Fachbereich setzt eine immense interdisziplinarische Kenntnis voraus und in welcher Einrichtung der Pathologe tätig ist, richtet sich nach seinem Arbeitsbereich. Das kann unter anderem sein:

  • Pathologische Anatomie
  • Histopathologie
  • Polarisation
  • Schnellschnittdiagnostik
  • Zytopathologie
  • Immunhistochemie
  • Molekularpathologie

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