Onkologie

Onkologie

Die Fachrichtung rund um Tumorerkrankungen

 

Definition der Onkologie

Als Onkologie wird die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen bezeichnet.

Als Teildisziplin der Inneren Medizin beschäftigt sie sich mit der Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen.

Geschichte der Onkologie

„Onkos“ ist der altgriechische Begriff für „Schwellung“. 

Krebserkrankungen existieren, seit es Menschen gibt, aber lange galten sie als unheilbar. Niemand konnte erklären, wie Tumore entstehen. Den ersten Schritt in die richtige Richtung unternahm Rudolf Virchow, einer der bedeutendsten Mediziner des 19. Jahrhunderts. Er erkannte, dass nicht melancholische Verstimmungen oder zähflüssig gewordene schwarze Galle für Tumore verantwortlich waren, sondern Veränderungen in Zellen. Hier waren Forscher auf dem richtigen Weg und entdeckten im Zellinneren die DNA, unser Molekül des Lebens. Fehler in der Reihenfolge der chemischen Bausteine wurden als ursächlich für diverse Krankheiten enttarnt.

1982 wird das Onkogen entdeckt, das im veränderten Zustand Krebs erzeugen kann. Bis heute wurden über 100 verschiedene von ihnen aufgespürt und ein Ende ist nicht in Sicht. Als Auslöser für Veränderungen im Erbgut und somit als krebsauslösend werden unter anderem Substanzen im Zigarettenrauch verantwortlich gemacht, aber auch bestimmte Nahrungsmittel sowie ultraviolette und ionisierende Strahlen. Je mehr genetische Schäden sich in einer Zelle anhäufen, desto bösartiger benimmt sie sich. 

Eine einzige Krebsursache gibt es genauso wenig wie eine einzige Krebsart. Somit gibt es auch keine allmächtige Heilmethode. Dazu sind die Zusammenhänge zu komplex. Aber fest steht: Die Krebsforschung entwickelt sich so rasant wie nie und ist, auch wenn schon viel erreicht wurde, noch nicht am Ziel angekommen.

Aufgabenfelder der Onkologie

Der Onkologe ist als Facharzt auf Krebserkrankungen spezialisiert. Tumore treten überall am menschlichen Körper auf, entsprechend komplex ist der Kompetenzbereich. Dabei ist die klinische Onkologie nochmal in weitere Subkategorien unterteilt, die Fachwissen über die von Krebs betroffene Körperregion ermöglicht. Spezialisierungen innerhalb der Onkologie können sein:

  • Medizinische Onkologie: bedient sich der Strahlen- oder Chemotherapie oder anderen konservativen Methoden
  • Chirurgische Onkologie: nimmt Operationen vor, um Tumore zu entfernen
  • Radiologische Onkologie: befasst sich hauptsächlich mit der Strahlentherapie
  • Gynäkologische Onkologie: behandelt vorrangig Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane

Da die gängigen Therapieformen in der Onkologie vergleichsweise aggressiv ausfallen, widmet sich ein Großteil der Arbeit eines Facharztes der Onkologie dem Gespräch. Diese Gespräche dienen der Aufklärung der Patienten, die häufig mit der Situation emotional überfordert sind. Der Arzt steht dem Patienten mit seinem Wissen Frage und Antwort, damit der Betroffene seine Krankheit und den Zweck der Therapien besser verstehen kann. Auch über die Tatsache, dass Tumorerkrankungen ein hohes Risiko haben, ein Rezidiv zu verursachen, muss sensibel kommuniziert werden. 

Viele Bemühungen in der Onkologie richten sich auf die Prävention, wobei das Erkennen potentieller Risikofaktoren von zentraler Bedeutung ist. Krebs ist eine vielfältige Erkrankung mit unzähligen Ausdrucksformen. Für die Diagnose relevante Untersuchungs- und Behandlungsverfahren sind unter anderem:

  • morphologische, zytochemische und immunologische Zelldifferenzierung und Zellzählung
  • hämatologisch-onkologische Labordiagnostik
  • mikroskopische Untersuchung eines Präparates nach differenzierender Färbung, einschließlich des Ausstrichs, Tupf- und Quetschpräparates des Knochenmarks
  • koagulometrische, amidolytische und immunologische Analyseverfahren
  • Globalteste der Blutgerinnung und zur Kontrolle des Fibrinolysesystems
  • sonographische Untersuchungen

Tätigkeitsbereich der Onkologie

Jedes Jahr erkranken in Deutschland 500 000 Menschen neu an Krebs. Tendenz steigend, denn die Bevölkerung wird zunehmend älter. Im Bereich der Onkologie ist eine ständige Weiterbildung unerlässlich, denn das Fach unterliegt einem permanenten Wandel durch immer neue Erkenntnisse. Die Möglichkeiten zur Krebsdiagnose und Therapie hat sich in den letzten Jahren enorm erweitert. In keinem anderen Fach bekennen sich Mediziner so intensiv zur Forschung.

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