Hartmannbund

Hartmannbund

Hartmannbund: Breit aufgestellte Interessensvertretung für Mediziner

Der Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. ist einer der wichtigsten Berufsverbände für Ärzte, Zahnärzte und Medizinstudenten. Er vertritt deren beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen. Er zählt 70.000 Mitglieder, die in 17 Landesverbänden organisiert sind. Angestellte Ärzte zahlen für die Mitgliedschaft im Hartmannbund monatlich zwischen 12 und 20 Euro. Der Verband vertritt ausdrücklich auch jene Mediziner, die sich noch in der Ausbildung befinden und begleitet seine Mitglieder vom Medizinstudium über die Weiterbildung bis hin zur Tätigkeit in einer Klinik oder Praxis. Berufspolitisch spielt der Hartmannbund eine bedeutende Rolle. Ein Fokus des Berufsverbandes liegt auf der Nachwuchsförderung sowie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Politische Aktivitäten des Hartmannbundes zur Verbesserung der Ausbildungssituation von Medizinstudierenden und der beruflichen Situationen junger Fachärzte beinhalten: 

  • Ausbildungsvergütung während des Praktischen Jahres (PJ)
  • Verbesserung der beruflichen Situation für junge Ärzte mit Kindern
  • Das Siegel „Mitarbeiterfreundliches Krankenhaus“
  • Aktionen für die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes in Kliniken
  • Fragebogenaktionen zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen an Krankenhäusern

Hartmannbund: Diverse Serviceleistungen für Mitglieder

Der Hartmannbund bietet seinen Mitgliedern zudem zu allen berufs-, steuer- und tarifrechtlichen Fragen eine individuelle und kostenlose Beratung. So ist es zum Beispiel möglich, seinen Arbeitsvertrag beim Berufsverband prüfen zu lassen. Weitere Themenfelder der Beratungen sind unter anderem: 

  • Tarifrecht
  • Mutterschutz
  • Elternzeit 
  • Zeugnisprüfung 

Darüber hinaus genießen Mitglieder finanzielle Vergünstigungen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, wie etwa Finanzdienstdienstleistungen für Heilberufe, Sonderkonditionen bei Fachverlagen oder auch Rabatte für Hotelbuchungen. Kooperationen bestehen zudem zwischen dem Hartmannbund und diversen Netzwerken zu bestimmten Themen, beispielsweise der Women’s Networking Lounge e.V., Arzt im Ruhestand oder Schwangerschaft und Familiengründung während der Weiterbildung. Hier wird ein intensiver Austausch gefördert. Generell bietet der Hartmannbund ein breites Spektrum an Ansprechpartnern, die bei Bedarf als Mentoren fungieren. Für alle relevanten Fragen – von der Wahl des Fachgebietes für die ärztliche Weiterbildung bis hin zur Niederlassung – gibt es erfahrene Mitglieder, die ihr Wissen weitergeben. 

Die Geschichte des Hartmannbundes

Im Jahr 1900 gründete der Leipziger Arzt Herrmann Hartmann den „Schutzverband der Ärzte Deutschlands zur Wahrung ihrer Standesinteressen“. Bis zum Tod seines Gründers 1924 wurde die Organisation „Leipziger Verband“ genannt. Danach erhielt sie den Titel „Verband der Ärzte Deutschlands (Hartmannbund)“. Der Hartmannbund wirkte bei vielen gesundheitspolitischen Entscheidungen mit. Er handelte etwa diverse Tarifverträge aus. 1928 gab der Hartmannbund die Allgemeine Deutsche Gebührenordnung für Ärzte heraus, die privatrechtlich noch bis 1982 angewandt wurde. Die Weltwirtschaftskrise zwang den Hartmannbund in die Verstaatlichung und er wurde in  die Kassenärztlichen Vereinigungen eingegliedert, die als öffentlich-rechtliche Partner der Krankenkassen 1932 geschaffen worden waren. Unter den Nationalsozialisten wurde der Hartmannbund komplett aufgelöst, 1949 dann wiedergegründet. Nach der Wiedervereinigung entstanden Landesverbände des Hartmannbundes in den neuen Bundesländern, und der Berufsverband setzte sich unter anderem dafür ein, die Honorare in Ost und West anzugleichen. 

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