Fachärztemangel

Fachärztemangel

Fachärztemangel: Wo spezialisierte Mediziner fehlen

In zahlreichen, vor allem ländlichen Regionen Deutschlands herrscht ein Mangel an Ärzten. Dazu gehören nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch Mediziner anderer Fachrichtungen. Die Ursachen sind vielfältig. Eine ist, dass es nur eine geringe Anzahl an Studienplätzen der Fachrichtung Medizin gibt und die Zulassungsbeschränkungen sehr streng sind. Dem gegenüber steht eine stetig wachsende Bevölkerung beziehungsweise eine steigende Zahl hochbetagter Menschen, die ärztliche Versorgung benötigen. Facharzt zu werden, dauert zudem ausgesprochen lang, ist aufwändig und anstrengend. Der Fachärztemangel hat aber auch den Grund, dass qualifizierten Medizinern zunehmend attraktive Jobangebote im Ausland gemacht werden – nicht wenige spezialisierte Mediziner zieht es etwa aufgrund von besseren Arbeitsbedingungen und höheren Gehältern in die Schweiz. Und dann gibt es noch zahlreiche Fachärzte, die sich gezielt nach einer Anstellung in der Wirtschaft oder Industrie umsehen. Ein guter Verdienst, eine angenehme Work-Life-Balance und die Möglichkeit, am gewünschten Standort zu arbeiten, gehören zu den Gründen für solch einen Karriereweg. 

Gravierender Fachärztemangel in ländlichen Regionen

Der Fachärztemangel ist insbesondere in strukturarmen Gegenden Deutschlands ein großes Problem. Die geografische Verteilung von Fachärzten ist außerordentlich ungleich. Die meisten Fachärzte sind dort tätig, wo der Bedarf am geringsten ist: in Ballungszentren und in wohlhabenden Stadtteilen der Metropolen. Dort ist sogar eine Überversorgung zu beobachten, während in ärmeren Vierteln sowie auf dem Land eine zunehmende Unterversorgung zum Problem wird. 

Insbesondere im ländlichen Raum müssen Patienten mit langen Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt rechnen. Nicht selten ist es schwierig, überhaupt einen Arzt einer gewissen Fachrichtung zu finden, der Neupatienten aufnimmt. Lange Anfahrtswege bis zum nächsten Facharzt sind daher auf dem Lande eher die Regel als die Ausnahme. Der Fachärztemangel ist besonders dramatisch bei 

  • Augenärzten
  • Dermatologen
  • Gynäkologen
  • Kinderärzten
  • Urologen


Prämien und Landarztquote gegen den Medizinermangel

Um den Nachwuchsmangel auf dem Land zu bekämpfen, gibt es in den meisten Bundesländern Förderungen, die Mediziner bei der Niederlassung und dem Aufbau einer eigenen Praxis unterstützen sollen. In Baden-Württemberg wird beispielsweise eine Anschubfinanzierung von bis zu 80.000 Euro für neue Praxen und Praxisübernahmen gezahlt. In Bayern gibt es wiederum Prämien für jene, die ihre Facharztausbildung im ländlichen Raum absolvieren und anschließend dort mehrere Jahre arbeiten. Die viel diskutierte Landarztquote, die in den meisten Bundesländern Anreize schafft, sich in dünn besiedelten Gegenden niederzulassen, soll vor allem dem Mangel an Allgemeinmedizinern entgegensteuern. Die Quote beinhaltet, dass ein Teil der Medizinstudienplätze inzwischen an Bewerber vergeben wird, die sich verpflichten, später als Hausarzt auf dem Land zu arbeiten. Ihnen ist dann möglich, auch ohne Einser-Abitur einen Studienplatz zu bekommen. Die Facharztausbildung muss entsprechend in den Bereichen Allgemeinmedizin oder Innere Medizin absolviert werden. Des Weiteren sagen die Teilnehmer zu, dass sie später für fünf oder sogar zehn Jahre in einer unterversorgten Region praktizieren. 

Mangel vorbeugen und bessere Bedingungen für Medizinstudierende schaffen

Die Landarztquote ist von Seiten ärztlicher Berufsverbände heftig umstritten – auch, weil Vertragsbrecher eine Strafe von 250.000 Euro zahlen müssen. Die Medizinstudierenden im Hartmannbund sowie die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland lehnen den Landarztvertrag ab. Sie fürchten, dass viele junge Menschen sich „zu gewagten Versprechen hinreißen lassen könnten, nur um einen Studienplatz zu bekommen“. Die Verbände setzen sich dafür ein, dass mehr Plätze fürs Medizinstudium geschaffen werden und eine bessere Finanzierung der medizinischen Fakultäten stattfindet. Aktuell haben die Universitäten nicht genügend Mittel, um eine ausreichende Anzahl an Ärzten auszubilden, sodass die Nachfrage nach Studienplätzen um einiges höher ist als das Angebot. Medizin ist ein für Hochschulen extrem kostspieliger Studiengang – vom Equipment und den Labors bis hin zu der Tatsache, dass mehr Lehrkräfte erforderlich sind für in Kleingruppen abgehaltene Unterrichtseinheiten. Darüber hinaus schließen immer mehr Kliniken und damit Stätten für die fünf bis sechs Jahre dauernde Facharztausbildung. Es besteht auf politischer Ebene also massiver Handlungsbedarf, bessere Konditionen für Medizinstudierende zu schaffen.

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