Aktion Saubere Hände

Aktion Saubere Hände

Aktion Saubere Hände: Wenn Hygiene Leben rettet

Die Aktion Saubere Hände (ASH) ist ein 2008 ins Leben gerufenes Aktionsbündnis mehrerer Institutionen des deutschen Gesundheitswesens. Es soll zur Verbreitung und Stärkung der Handhygiene im medizinischen Bereich beitragen. Das Ziel ist eine erhöhte Patientensicherheit und beispielsweise die Vorbeugung von gefährlichen Krankenhausinfektionen. Ein brisantes Thema – nicht erst seit der Corona-Pandemie.

Die Aktion Saubere Hände basiert auf der Kampagne der Weltgesundheitsorganisation WHO „Clean Care is Safer Care“, an der sich 162 Länder beteiligten. Die ASH richtet sich an Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, die Ambulante Medizin sowie Patienten und Angehörige. Bis 2013 wurde die ASH durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Seit dem Ende der Förderung finanziert sich die Aktion durch Spendengelder und seit 2018 auch durch einen Teilnahmebeitrag der Einrichtungen. Heute nehmen mehr als 1000 deutsche Krankenhäuser und Kliniken und mehrere hundert stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen an der Aktion Saubere Hände teil. 

Handhygiene gegen MRSA und Co.

Durch die Initiative soll Krankenhauskeimen der Nährboden entzogen werden. Der berühmteste von ihnen ist sicherlich der gefürchtete MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Die Bakterienart ist unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum Methicillin und  sie kann Wundinfektionen verursachen, die  bei einer geschwächten Abwehr mitunter auch zu einer Lungenentzündung oder Blutvergiftung führen. 
MRSA ist ein Hautkeim, der zunächst einmal ungefährlich ist, da die natürliche Hautbarriere den Träger davor schützt – bei gesunden Menschen. Anders sieht es aus bei Menschen, die über einen längeren Zeitraum Antibiotika einnehmen müssen, Wunden haben oder auch frisch operiert wurden. Dann kann MRSA potentiell lebensgefährliche Infektionen hervorrufen. 

Ein Infektionsweg von MRSA vollzieht sich über Gegenstände, wie beispielsweise Handläufe, Türklinken oder Griffe sein. An Kunststoff, aber auch an Edelstahllegierungen überleben die Erreger besonders gut. Im Krankenhausgebrauch gehören also auch Katheter zu den sensiblen Instrumenten. Die Übertragung erfolgt aber vor allem über die Hände. MRSA-Träger können dabei auch vollkommen gesunde Menschen sein. Ansteckend ist man so lange, wie das Bakterium nachgewiesen werden kann.
Weitere gefährliche Erreger in Krankenhäusern sind beispielsweise MRGN (multiresistente gramnegative Bakterien) sowie VRE (Vancomycin-resistenter Enterokokken).

So viel Handhygiene ist notwendig

Zu der Aktion Saubere Hände gehören verschiedene Elemente. Zum einen die Datenerhebung und –auswertung, die Einrichtungen helfen soll, zunächst den Ist-Zustand zur sogenannten Compliance der Händedesinfektion zu erfassen. Auf deren Basis werden Maßnahmen geplant, um einen hohen Standard zu erhalten oder, wenn nötig, nachzubessern. So verpflichten sich die teilnehmende Einrichtungen, über die Plattform HAND-KISS den eigenen Verbrauch an Händedesinfektionsmittel zu bestimmen, die Anzahl der jährlichen Behandlungsfälle, Patienten- und Pflegetage festzustellen und diese Daten an die Geschäftsstelle der ASH zu vermitteln. Nach der Auswertung wird klar, wo im jeweiligen Haus Optimierungsbedarf herrscht, und es kann gehandelt werden, zum Beispiel durch Personalfortbildungen. Aber auch eine Einschätzung der Hygienemaßnahmen im gesamten Gesundheitssystem ist so möglich. 

Diese Hygienemaßnahmen empfiehlt die Aktion Saubere Hände: 

  • Ein Mindeststandard zur Ausstattung mit Händedesinfektionsmittelspendern
  • Für bettenführende Einrichtungen gilt: ein Spender pro Patientenbett auf Intensivstationen, ein Spender auf zwei Patientenbetten auf Nicht-Intensivstationen. 
  • Alten- und Pflegeheime: Hier wird keine Spenderausstattung vorgegeben. Pflege- und Verbandswagen sollten mit Spendern ausgestattet werden und das Personal Kitteltaschenflaschen tragen.
  • Ambulante Einrichtungen: Mindestens ein Spender pro Sprechzimmer, Behandlungsraum und pro Labor. In ambulanten Dialyseeinrichtungen wird ein Spender pro Dialyseplatz definiert.   

Die richtige Aufklärung ist der Schlüssel

Die Aktion Saubere Hände setzt sich zum Ziel, so viel Bewusstsein wie möglich für das Thema zu erzeugen und zu erhalten. Daher stellt die ASH fortlaufend die unterschiedlichsten Fortbildungs- und Aktionsmaterialien zur Verfügung und holt durch den weltweiten Tag der Händehygiene am 5. Mai auch die Patienten mit ins Boot. Die ASH orientiert sich an dem WHO-Modell „Die 5 Indikationen der Händedesinfektion“, zu dem sie Poster bereitstellt, aber auch Fortbildungen anbietet. Themen dieser Schulungen sind beispielsweise Compliance-Beobachtung, Händedesinfektion und Handschuhe, Hautschutz und Hautpflege und Umgang mit multiresistenten Erregern. Mehrmals im Jahr findet für die Teilnehmer aus Krankenhäusern ein Einführungskurs am Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité Berlin statt. Auch Teilnehmer aus der Ambulanten Medizin können an diesem Kurs teilnehmen. Für sie gibt es zudem gesonderte Informationen im Audioformat. Nicht erst seit Corona wendet sich die Aktion Saubere Hände auch verstärkt an die Praxen niedergelassener Ärzte. Die Empfehlungen für Hausärzte lauten etwa, einen Hygieneplan zu haben, in dem festgehalten wird, was in bestimmten Situationen zu tun ist – etwa, wenn Blut auf den Boden tropft oder sich ein Patient übergibt. Oder auch der Umgang mit MRSA-Patienten, die eine Bakteriensanierung bei ihrem Allgemeinmediziner vornehmen lassen. Zudem rät die ASH Ärzten, nie die Händedesinfektion zwischen zwei Patienten auszulassen und ihnen zur Begrüßung im Idealfall auch nicht die Hand zu geben. Letzteres ist im Zuge der COVID-19-Pandemie sowieso zum Standard geworden.

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